Bayerischer Gründerpreis 2017 – Fünf Fragen an Peter Klotz

Peter Klotz, Geschäftsführer

Bereits zum 15. Mal waren die Unternehmen in Bayern aufgerufen, sich für den Bayerischen Gründerpreis zu bewerben. Mehr als 1.000 Unternehmen beteiligten sich in sechs Kategorien an der renommierten Auszeichnung. Die Nachricht über die Nominierung unseres Geschäftsführers Peter Klotz in der Kategorie „Nachfolge“ löste Begeisterung und Stolz in unserem Team aus.

Was Firmengründer Helmut Klotz im Jahr 1962 als Ein-Mann-Firma begonnen hat, wird heute als international agierendes Mittelstands-Unternehmen, das klassischen Maschinenbau und agile Softwareentwicklung vereint, von Peter Klotz geleitet.

Während das Kerngeschäft von Klotz in den Anfangsjahren in der Konstruktion sowie im Export von Vollautomaten und Großanlagen innerhalb Europas bestand, erfolgte seit der Übernahme durch Peter Klotz eine konsequente und zielstrebige Entwicklung zu einem internationalen Innovationsdienstleister.

Wir haben mit Peter Klotz über die Nominierung im Rahmen des Gründerpreises sowie über die Entwicklung von Klotz gesprochen.

 

Herr Klotz, Sie wurden in der Kategorie „Unternehmensnachfolge“ für den Bayerischen Gründerpreis nominiert. Was ging Ihnen durch den Kopf als Sie von der Nominierung erfahren haben?

Als guter Unternehmer lebt man auch für sein Unternehmen. Auch mit einem sehr guten Mitarbeiter-Team für das operative Geschäft ist man als Unternehmer bei manchen Entscheidungen auf sich alleine gestellt. Oft sind es Entscheidungen, die man für sich – höchstens noch in Absprache mit der Familie – fällen muss, die aber wesentlich für die Entwicklung des Unternehmens sind. Es ist schön, wenn man eine gesellschaftliche Anerkennung bekommt für die Leistung, die man als Gründer – oder in diesem Fall als Nachfolger – für das Unternehmen und für die Gesellschaft erbringt.

In der Wirtschaftswelt spricht gerade jeder von Gründern und Startups. Ihr Unternehmen wurde 1962 gegründet und wird seit einigen Jahren von Ihnen geführt. Fühlen Sie sich als Gründer?

In Zeiten von Internet, Globalisierung, Digitalisierung und Industrie 4.0 ändert sich die Wirtschaftswelt jedes Jahr schneller. Wer stehen bleibt, hat schon verloren. Insofern muss sich heute ein Unternehmen ständig neu erfinden. Stillstand ist tödlich. Ehrlich gesagt, fühle ich mich ständig als Gründer. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen.

Die Jury war von der Verknüpfung aus mittelständischem Maschinenbau und modernster Softwareentwicklung angetan. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Software-Unternehmen parallel zum traditionellen Maschinenbauer aufzubauen?

Mein Vater hat das Unternehmen gegründet und war sozusagen ein Vollblut-Maschinenbauer. Informatik und Betriebswirtschaft haben ihn zwar interessiert, aber es war beides nicht seine Stärke. Daraus hat sich schon in frühen Jahren ergeben, dass ich mich um diese Bereiche gekümmert habe. Gleichzeitig waren im Bereich Prüfstandsbau unsere Anforderungen an Software schon immer sehr hoch. Vor rund zehn Jahren haben wir erkannt, dass Software ein zentraler Bestandteil von Maschinen wird und haben entschieden, dass wir Software zur zweiten Kernkompetenz machen müssen.

Was haben Unternehmen davon, wenn sie mit Klotz und Kinmatec arbeiten?

Unsere Kunden bekommen Maschinenbau und Software in höchster Qualität aus einer Hand. Bereits in der mechanischen, elektrischen und elektronischen Konzeption der Maschinen werden Softwareanforderungen mitbetrachtet. Software ist nicht mehr ein Add-on, sondern ist wesentlicher Bestandteil der Anlagen. Dadurch erhöht sich Produktivität und Verfügbarkeit der Anlagen entscheidend.

Geben Sie uns einen Ausblick. Wo steht die Industrie 4.0 in zehn Jahren?

Das ist nicht so leicht zu beantworten. In der Vergangenheit hat man oft zu viel von neuen Technologien erwartet. Der große „Umbruch“ in der Industrie ist bisher ausgeblieben. Stattdessen gab es eine relativ langsame kontinuierliche Weiterentwicklung. Aber diesmal könnte es anders laufen, da die innovativen Kräfte sehr stark sind und viele Technologien und Entwicklungsmethoden erforderliche Reifegrade erreicht haben. Unsere Kunden fordern massiv Innovationen ein und wer nicht liefern kann, ist aus dem Rennen.

 

Industrie 4.0 in Verbindung mit Robotik und künstlicher Intelligenz wird meiner Meinung nach mittelfristig die Produktion und die Geschäftsmodelle von Maschinenbauern sehr nachhaltig verändern. Maschinen werden sich in zehn Jahren vollständig selbst überwachen und sich hinsichtlich Taktzeit, Wartung, Energieverbrauch und Verschleiß selbst optimieren. Dafür werden immer mehr Sensoren in Maschinen eingebaut, die sich im Idealfall selbst in übergeordnete Systeme integrieren. Sehr große Datenmengen werden in Cloud-Speichern aufgezeichnet und permanent analysiert. Die Daten sind sehr wertvoll und werden auch verwendet, um wiederum neue, noch bessere Maschinen zu bauen. Industrieroboter werden eine noch größere Rolle spielen, weil sie in Verbindung mit Software immer schneller für neue Aufgaben trainiert werden können. Wie schnell das alles genau gehen wird, ist schwer zu sagen.

Wer Peter Klotz persönlich treffen möchte, hat dazu Gelegenheit bei der SPS IPC Drives vom 28. bis 30. November 2017 in Nürnberg.

 

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